Das städtebauliche Entwicklungskonzept (SEK) des Marktes Burgebrach wurde in Abstimmung mit der Regierung von Oberfranken um weitere Handlungsfelder ergänzt. Um Förderungen sowohl vom Freistaat Bayern als auch vom Bund beantragen zu können, sei ein größerer Rahmen erforderlich.

Dipl.-Geografin (Univ.) Claudia Roschlau vom beauftragten Planungsbüro Baurconsult, Haßfurt, stellte das SEK im Marktgemeinderat vor. Der Entwicklungsprozess, der bereits im Jahr 2015/2016 gestartet wurde, hat mit Workshops begonnen, in der Defizite und auch Potentiale erarbeitet wurden. Es folgten Fußgängerzählungen und Befragungen.

Im Einzelnen ging Claudia Roschlau auf die Maßnahmen ein. In Teilbereichen des Historischen Ortskerns soll die Verkehrswegesituation verbessert und barrierefrei gestaltet werden.

Vor Ausweisung von Neubaugebieten müsse die Altersstruktur in den Wohngebieten untersucht und auf erforderliche Veränderungen eingegangen werden, um z. B. ein zukunftsfähiges Wohnen für Mehrgenerationen zu schaffen.

Ein Tourismuskonzept mit einer optimalen Einbindung und Lenkung des Rad- und Wanderwegenetzes soll erstellt werden. Es habe sich gezeigt, dass Aufenthaltsräume im öffentlichen Bereich mit Sitz- und Verweilmöglichkeiten benötigt werden. Dazu bieten sich der Pfarrgarten, der Platzbereich der Raiffeisenbank und des ehemaligen Metznerhauses sowie der Rathausvorplatz an.

Weiter soll der Gebäudebestand im Ortskern saniert und modernisiert werden können. Es bedarf der Schaffung von Wohnraum für Familien und Senioren in zentraler Lage. Weiteres Ziel ist es, die Erreichbarkeit des Zentrums zu verbessern, sei es durch Vernetzung der umliegenden Wohngebiete mit Wegen, Beleuchtung, Beschilderung usw. Die Verkehrssicherheit und das Parkleitsystem müsse überarbeitet werden.

Auch im Bereich Soziales und Freizeit sollen bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. U. a. soll es neue Übernachtungsmöglichkeiten für Touristen geben. Im Bereich Gewerbe sei ein Innenstadtmanagement denkbar, das Einzelhandelsentwicklungskonzept bedarf einer Fortschreibung.

Bürgermeister Johannes Maciejonczyk informierte, dass bereits viele Maßnahmen im Historischen Ortskern Burgebrach angestoßen wurden. Diese privaten und öffentlichen Maßnahmen stellen in Summe einer der wohl größten Umgestaltungen des Ortskerns in Burgebrach dar, so 1. Bürgermeister Maciejonczyk.

So wird nach dem Erwerb der Gaststätte Steigerwald demnächst auf diesem Areal eine Tagespflege entstehen, für das Metznerhaus in der Hauptstraße gibt es bereits ein Konzept zur Umgestaltung. Das Pfarrhaus und die Pfarrkirche werden saniert, die Öffnung des Pfarrgartens als öffentlicher Raum konnte mit der Kath. Kirchenstiftung vereinbart werden. Zur Erweiterung des Rathauses hat der Markt Burgebrach das Schmälinghaus erworben. Auch viele private Bautätigkeiten im Ortsbereich sind Maßstab für eine weitere Nutzung der Gebäude und Entwicklung im Ortskern.

Die vorgestellten Maßnahmen seien Ziele, die man nicht aus den Augen verlieren sollte und die langfristig umgesetzt werden sollen. Mit der Billigung des SEK werden nun die Träger öffentlicher Belange sowie die Öffentlichkeit beteiligt. Nach Ablauf der Beteiligungsfrist sind die eingegangenen Stellungnahmen im Marktgemeinderat zu würdigen, dann könne mit der Umsetzung begonnen werden, so Claudia Roschlau.

In nichtöffentlicher Sitzung hat der Markt Burgebrach die Abbrucharbeiten für die ehemalige Gaststätte Steigerwald vergeben. Mit der Maßnahme soll unmittelbar begonnen werden. Im Rechtlerwald wird der Hungerangerweg (südlich von Burgebrach) ausgebaut. Der Markt Burgebrach finanziert die Maßnahme vor. Die Kosten werden zu 70 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung bezuschusst, die restlichen 30 Prozent übernimmt die Rechtlergemeinschaft.

Text: Elke Pieger