„Der Ausdruck Gordischer Knoten bezeichnet ursprünglich kunstvoll verknotete Seile, die einer griechischen Sage nach am Streit- wagen des phrygischen Königs Gordios befestigt waren. Sie verbanden die Deichsel des Wagens untrennbar mit dem Zugjoch.“ So gibt die Internetplattform Wikipedia Auskunft. Weiter heißt es dort: „Heute bedeutet die Redewendung „den gordischen Knoten durchschlagen“ die Überwindung eines schwierigen Problems.“

Ein solch schwieriges Problem war über Jahre und Jahrzehnte hinweg der Anschluss aller unserer Gemeindeteile an die zentrale Wasserversorgung. In mehr als 10 Orten wurden bzw. werden immer noch flächendeckend die Haushalte ausschließlich von eigenen Hausbrunnen mit Trinkwasser versorgt. Die ständig erforderlichen Beprobungen dieser Brunnenanlagen fördert zu Tage, dass zunehmende Belastungen und Verunreinigungen die Nutzung des dort geförderten Wassers in vielen Fällen gefährdet, in manchen Fällen sogar schon verbietet.

Das überwachende Staatliche Gesundheitsamt ist gezwungen immer wieder Auflagen bis hin zum Nutzungsverbot zu erlassen. Gerade in den vergangenen Jahren verschärft sich diese Problematik rasant zunehmend. Ein Anschluss an die zentrale Wasserversorgung ist daher dringend geboten.

Zuständig für diesen Anschluss sowie die gesamte Wasserversorgung ist der Zweckverband der Wasserversorgung der Auracher Gruppe. In enger Zusammenarbeit mit dem Zweckverband sind in den vergangenen Jahren bereits erste Erfolge erzielt worden. Mit Hirschbrunn und Dürrhof konnten in 2015 bzw. 2016 zwei Gemeindeteile ans Netz gebracht werden.

Nun kann das vor wenigen Jahren aus politischen Gründen noch für unmöglich gehaltene offenbar gelingen. Mit den Orten Oberköst, Tempelsgreuth und Küstersgreuth befinden sich die Anbindungen von drei weiteren Orten bereits im Bau und werden in den nächsten Monaten fertiggestellt sein. Der Zweckverband der Auracher Gruppe hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, im Jahr 2019 die Orte Schatzenhof, Klemmenhof, Vollmannsdorf, Krumbach und Manndorf anzubinden und zu versorgen. Ein entspre- chender Haushalts- und Finanzplan wurde verabschiedet und Finanzmittel eingeplant.

Ich freue mich, dass der Zweckverband damit unserem Vorschlag vollumfänglich gefolgt ist. Möglich wurde dies, weil der Markt Burgebrach zur Finanzierung der Maßnahmen dem Zweckverband großzügig unter die Arme greift. Da der Zweckverband Auracher Gruppe die Gesamtkosten von insgesamt rund 3,3 Millionen Euro nicht alleine leisten kann, stellt der Markt Burgebrach ein langfristiges Darlehen in Höhe von 2,9 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Gremien von Markt Burgebrach und Auracher Gruppe haben einer gleichlautenden Vereinbarung inzwischen jeweils einstimmig zugestimmt. Durch diese Finanzierungszusage scheint der Gordische Knoten endlich durchgeschlagen zu sein. Die Versorgung mit frischen, keimfreien und unbelasteten Trinkwasser als elementarer Teil der Daseinsvorsorge war und ist uns diesen mutigen Schritt wert.

Zudem bringt diese Vorgehensweise in Anbetracht des aktuellen Zinsniveaus den positiven Nebeneffekt einer Verlagerung von vorhandenen Rücklagen in die Zukunft mit sich. Damit hat der Markt Burgebrach seine Hausaufgaben gemacht und den Weg bereitet für die Realisierung der Maßnahmen. über die weitere Vorgehensweise werden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig informiert werden.

Die hierfür erforderliche vorbereitende Planung wird aber noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Wer sich die Mühe gemacht hat, tatsächlich auf Wikipedia zu recherchieren, wird dort ergänzend auch lesen, dass „den gordischen Knoten durchschlagen“ die überwindung eines schwierigen Problems mit energischen beziehungsweise unkonventionellen Mitteln“ bedeutet.

Zwar mögen die Mittel, die zum Erfolg dieser Maßnahme führen auch nicht alltäglich und damit unkonventionell sein.

Unsere Bürgerinnen und Bürger sind es uns wert!

Johannes Maciejonczyk 1. Bürgermeister
Markt Burgebrach