Der Bayerische Jagdverband (BJV) warnt vor erhöhter Wildunfallgefahr im Zusammenhang mit der Zeitumstellung.

Durch die Zeitverschiebung fällt der Weg zur Arbeit wieder in die Dämmerung und somit in die aktive Zeit von Wild wie Wildschweinen, Rehen und Rotwild, welche oftmals im Rudel unterwegs sind. Überquert ein Tier die Straße, ist es nicht unwahrscheinlich, dass diesem weitere folgen. Der Bayerische Jagdverband bittet darum, direkt abzublenden und kontrolliert zu bremsen, wenn Ihnen Wild vor Ihr Auto läuft. Ist die Kollision mit dem Wild nicht mehr vermeidbar, halten Sie das Lenkrad gerade und verzichten Sie möglichst auf unkontrollierte Ausweichmanöver. Den Wildschaden bitte unberührt liegen lassen, die Unfallstelle absichern und den Unfall bei der Polizei melden.

Täglich ereignen sich hierzulande rund 750 Wildunfälle, also ca. alle zwei Minuten. Die Schadensstatistik meldet einen deutlichen Zuwachs an Wildunfällen.

Der Bayerische Jagdverband appelliert an jeden Einzelnen: „Fahren Sie mit angepasster Geschwindigkeit und behalten Sie Waldränder und Straßenränder im Blick. Wild kann unvermittelt auf der Straße auftauchen. Behalten Sie immer den Fahrbahnrand im Auge und seien Sie stets bremsbereit.“
Auch der Autofahrer selbst kann dazu beitragen, einen Wildunfall zu vermeiden. Es wird geraten, bei Wildwechselschildern den Fuß vom Gas zu nehmen. Der ADAC gibt hierzu folgenden Tipp ab: Durch Anpassung der Fahrgeschwindigkeit an die Sichtweise, also 50 km/h bei 50 Metern Sicht, kann das Risiko eines Wildunfalls verringert werden.

Ebenso helfen Bayerns Jäger mit, Wildunfälle zu minimieren. Mit Reflektoren, Duftzäumen und wildunfreundlichen Straßenrändern versuchen die Jäger des BJV mit privaten Mitteln, das Wild von der Fahrbahn fern zu halten. Dennoch muss der Autofahrer gerade jetzt aufmerksam fahren. Wenn es zu einem Wildunfall kommen sollte, muss die Unfallstelle abgesichert und die nächste Polizeidienststelle verständigt werden, wie der Bayerische Jagdverband erklärt.

2021 sind die Wildunfälle gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent auf 81.877 angestiegen. Dabei kamen 510 Menschen zu Schaden, elf mehr als im Vorjahr. Bei den Tageszeiten stellen wir inzwischen fest, dass die Wildunfälle 2021 inzwischen in allen 24 Stunden 2020 angestiegen sind. Eine besondere Zunahme registrierten wir im Zeitraum 5 – 7 Uhr und 17 – 22 Uhr.
Zwar trägt der geforderte angepasste Abschuss teilweise zur Vermeidung von Wildunfällen bei, jedoch sind die Ursachen für diese weitaus vielfältiger. Der hohe Freizeitdruck in Feld und Wald, die Zerschneidung von Lebensräumen durch Straßen und andere Bauprojekte, die zunehmende Verkehrsdichte und nicht zuletzt die intensive Landbewirtschaftung treiben das Wild sozusagen auf die Straße.