Die Corona-Pandemie beschäftigt uns noch immer täglich. Wir haben uns mit einigen Burgebracher Unternehmerinnen und Unternehmern unterhalten, um zu erfahren, wie sie die Situation erleben. Heute im. Interview: Alexander Zenk, Geschäftsführer und Schreinermeister.

Alexander Zenk, Geschäftsführer Schreinerei Zenk


Wie habt ihr die letzten Wochen und Monate erlebt und wie ist es eurem Geschäft ergangen?

Die Schließung quasi über Nacht hat uns große Magenschmerzen bereitet, da Zunächst waren wir natürlich erschrocken wie alle anderen. So eine Situation hat auch noch keiner von uns erlebt. Geschäftlich gesehen hat die Corona-Krise trotzdem keine großen Nachteile für uns. Wir mussten nicht schließen und durch unsere Auftragsvorlaufzeit konnten wir die erste Zeit gut überbrücken. Wir haben aktuell viele kleinere Bauvorhaben wie Schlafzimmer, Badmöbel und Fußböden, welche von Privatpersonen in Auftrag gegeben wurden. Man merkt einfach, dass unsere Kunden ihr Geld ins Eigenheim stecken wollen und die eigenen vier Wände aufwerten möchten, da der Urlaub in diesem Jahr bei den meisten leider ausfällt.


Dann hat euch die Krise finanziell wohl nicht so stark getroffen wie andere Branchen, oder?

Generell können wir uns nicht beschweren, das stimmt. Allerdings hatten und haben wir immer noch mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen. Einige Rohstoffe wie zum Beispiel sibirische Lärche für Außenverkleidungen und Terrassendielen waren wochenlang gar nicht verfügbar. Demnach mussten wir auch ein paar Projekte zeitlich verschieben. Bei den Grundstoffen haben wir unser Lager rechtzeitig aufgestockt, weshalb wir nahezu durchproduzieren konnten.


Welche Maßnahmen musstet ihr ergreifen und wie haben eure Kunden auf die Einschränkungen reagiert? Seid ihr eher auf Verständnis gestoßen oder hat der Ärger überwogen?

Eine unserer ersten Maßnahmen war, dass wir unsere Aufträge so strukturiert haben, dass Neubauten, die nicht dringend bezogen werden mussten, zuerst behandelt wurden. Ansonsten haben wir im natürlich vorher abgeklärt, ob die Kunden mit dem Einbau einverstanden waren. Mit nötigem Abstand und den üblichen Hygienemaßnahmen hat aber alles funktioniert. Bauchschmerzen habe ich manchmal im Kontakt mit den älteren Kunden. Teilweise fehlt leider das Verständnis für die Krankheit und entsprechende Hygienemaßnahmen. Eben die Leute, welche zur Risikogruppe gehören, gehen mit der Krankheit oft zu sorglos um.


Hat die Corona-Krise, speziell auch im Privaten, auch doch was Positives für euch?

Nach wie vor kommen viele Leute zu uns in den Laden und auch über die Wenn sich alle im Lockdown befinden und alles auf das nötigste heruntergefahren wird, besinnt man sich trotzdem aufs Wesentliche. Aber auch der Umgang mit unseren Kunden, speziell mit den älteren, hat sich verändert. Plötzlich waren wir nicht „nur“ Handwerker, die das Zuhause renovieren, sondern für einige auch Ansprechpersonen, mit denen sie ihr Leid und ihre Sorgen teilen konnten. Da muss man schon feinfühlig sein und den Leuten ein offenes Ohr schenken, weil sie teilweise sehr isoliert wurden. Aber da wir immernoch alle im gleichen Boot sitzen, war das selbstverständlich für uns.