Die Corona-Pandemie beschäftigt uns noch immer täglich. Wir haben uns mit einigen Burgebracher Unternehmerinnen und Unternehmern unterhalten, um zu erfahren, wie sie die Situation erleben. Heute im Interview: Lukas Voran, Junior Chef von Voran Heizung & Sanitär GmbH.

Lukas Voran, Junior Chef

Welche Maßnahmen musstet Ihr zur Eindämmung des Coronavirus ergreifen? 

Zunächst einmal weisen wir natürlich alle Kunden darauf hin, Abstand zu unseren Mitarbeitern zu halten und sensibilisieren auch unsere Mitarbeiter für diese Thematik. Unsere Monteure sind mit sämtlichen Hygieneartikeln ausgestattet und im Büro versuchen wir einander so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, sodass der Betrieb im Worst Case (einem Coronafall innerhalb der Firma) nicht vollständig lahmgelegt ist. Ein paar unserer Mitarbeiter wurden tatsächlich unter Quarantäne gestellt – sie wurden aber Gott sei Dank alle negativ getestet. 

Natürlich kam es hier und da auch zu kurzfristigen Terminabsagen, aus Angst vor dem Ansteckungsrisiko. Den betreffenden Kunden haben wir dann angeboten sich zu melden, sobald sie sich sicher genug fühlen und wir ihnen unsere Monteure vorbei schicken dürfen. 


Wie haben Eure Kundinnen und Kunden auf die Einschränkungen reagiert?

Für die von uns ergriffenen Maßnahmen wurde im Großen und Ganzen Verständnis gezeigt. Klar war der ein oder andere mal genervt – zum Beispiel über längere Lieferzeiten – aber es war ja jedem bewusst, dass das Problem nicht bei uns liegt, sondern alle betrifft. 


Wie sind die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen bei Euren Mitarbeitern angekommen? 

Keine Frage – das ist natürlich einfach nur ätzend. Notwendig aber ätzend. Wir versuchen den Kundenkontakt sowie auch den Kontakt miteinander auf ein Minimum zu beschränken – so muss der Mund-Nasen-Schutz zumindest nicht permanent getragen werden.



Ihr hattet das Glück, durchgehend arbeiten zu können und Euren Betrieb nicht vollständig schließen zu müssen. Wie stark hat die Corona-Krise Eure Auftragslage beeinflusst? 

Unsere größeren Projekte sind glücklicherweise alle bereits vor Corona angelaufen – und wenn die Heizung erst mal rausgerissen ist, wollen die Kunden die Baustelle natürlich auch möglichst schnell abschließen und nicht frieren. Dementsprechend hatten wir bei größeren Projekten bisher kaum Einbußen. Am stärksten haben wie die Auswirkungen der Corona-Krise eigentlich durch die Schließung der Ausstellungen unserer Großhändler zu spüren bekommen. Unsere Kunden konnten sich ihre neuen Sanitärmöbel nicht anschauen, dementsprechend konnten wir keine verkaufen.


Wie sieht es mit der Lieferfähigkeit Eurer Lieferanten aus?

Unsere Hersteller haben Zulieferer aus Italien – und Italien war ja eine ganze Zeit lang komplett dicht. Dementsprechend kam es natürlich zu großen Lieferengpässen. Wir hatten allerdings noch das Glück, dass die Lieferungen nie komplett ausgefallen sind. Statt den üblichen 1-2 Tagen mussten wir bis zu 1-2 Wochen warten. Diese Lieferschwierigkeiten werden sicher auch noch eine Weile anhalten. 

Unser Partnergewerbe, die Fließenleger, hat es da zum Beispiel deutlich härter getroffen. Die haben zeitweise gar kein Material bekommen – dementsprechend konnten wir natürlich auch keine gemeinsamen Aufträge annehmen bzw. ausführen. 


Denkst Du die Krise wird Euch noch zeitverzögert treffen, zum Beispiel weil potenzielle Kunden weniger Geld zur Verfügung haben und somit Aufträge ausbleiben? 

Das wird kommen, ja. Was uns momentan allerdings in die Karten spielt ist die hohe staatliche Förderung auf Heizungsmodernisierung. Unsere Regierung will und muss aktuell so viel CO₂ wie möglich einsparen und bezuschusst daher den Heizungstausch. Die Bezuschussung läuft auf jeden Fall noch das komplette Jahr. Da die Klimaziele dieses Jahr aber höchstwahrscheinlich nicht erreicht werden, wird innerhalb unserer Branche fest damit gerechnet, dass die Förderung nächstes Jahr in irgendeiner Art und Weise fortgesetzt wird. Daher denke (und hoffe) ich Stand jetzt, dass unsere Branche auch von den Spätfolgen der Krise weitestgehend verschont bleiben wird.