Der Markt Burgebrach unterstützt integra MENSCH – eine Einrichtung der Bamberger Lebenshilfewerkstätten in Bamberg. Der Leiter von integra MENSCH, Kuno Eichner, gab dem Marktgemeinderat in seiner Sitzung einen Einblick in die Tätigkeiten.
Weil Menschen mit Behinderungen früher von der Gesellschaft nahezu ausgeschlossen waren, haben sich Eltern zur Lebenshilfe zusammengeschlossen. Das politische und gesellschaftliche Umfeld habe sich in dieser Hinsicht positiv verändert. In jeder Kindertagesstätte gibt es integrative Gruppen, in den Schulen können behinderte Kinder im Rahmen der Inklusion den normalen Schulalltag erleben.
In der Lebenshilfe Bamberg sind zwischen 150 und 200 gehandicapte Menschen in drei Werkstätten beschäftigt, meist mit Industriemontage und Verpackungsarbeiten. Der Wunsch der meisten sei jedoch, in Betrieben beschäftigt zu werden. Dabei nimmt der Landkreis Bamberg eine Vorreiterrolle ein. Unterstützt von Integrationsbegleitern können derzeit bereits 68 Stellen im Landkreis zur inklusiven Teilhabe des allgemeinen Arbeitsmarktes besetzt werden. Auch die Verwaltungsgemeinschaft Burgebrach zeigt diesbezüglich Verantwortung – sie beschäftigt seit einiger Zeit einen Mitarbeiter mit Handicap im Bauhof.
Neues Ziel der integra MENSCH sei, so Kuno Eichner, Menschen mit starker Behinderung in Gruppen mit 12 Personen in Betrieben zu beschäftigen, die von einem Integrationsbeauftragten begleitet werden. Beispieleinrichtungen gebe es schon im Landkreis Bamberg.
Doch wie beschäftigen sich behinderte Menschen in ihrer Freizeit? Im Rahmen eines geförderten Projektes hat sich gezeigt, dass mit einer Unterstützung die Teilhabe im Kultur- und Freizeitbereich gelingen kann, ob in Vereinen, bei VHS-Kursen, im kirchlichen Bereich oder in der Jugendarbeit in den Gemeinden. Für die Betroffenen und deren Angehörigen kann damit eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität erzielt werden. Nachdem die Förderung nun ausläuft, müsse die Finanzierung neu aufgestellt werden.
Die Weiterführung des Projektes könne gelingen, wenn jede Gemeinde eine Förderung in Höhe von 1 € pro Einwohner jährlich gewährt, so Kuno Eichner.
Erster Bürgermeister Johannes Maciejonczyk erklärte, dass man mit der Beschäftigung eines Mitarbeiters im Bauhof gute Erfahrungen mache. Die wertvolle Arbeit der Behindertenarbeit müsse unterstützt werden. Das bestätigte auch der Marktgemeinderat und stimmte geschlossen für die gewünschte Förderung.
Text: Elke Pieger