Wussten Sie eigentlich, dass es drei verschiedene Arten von Telefonen gibt?
Es gibt offensichtlich welche, mit denen man nur Gespräche empfangen kann, Telefone mit dem man zudem auch selbst anrufen kann und zum Dritten gibt es Telefone, mit denen man sogar Ferngespräche führen kann.
Glauben Sie nicht? Wir haben dies aber genauso herausgefunden und zwar im Zuge des Ausbaus der Ampel an der sog. Hahner-Kreuzung.
In den letzten Wochen haben wir in dieser Sache annähernd zehn Mal beim Staatlichen Bauamt, das für die Finanzierung und Durchführung des Projektes zuständig ist, angerufen. Wir erhielten sogar vereinzelt Rückrufe, bei denen uns mitgeteilt wurde, dass der Auftrag bereits an eine Firma vergeben und als Baubeginn der 21.10.14 festgesetzt wurde.
Offensichtlich kann man mit der Telefonanlage beim staatlichen Bauamt also sowohl eingehende Anrufe annehmen und zudem – wenn auch in deutlich geringerem Umfang – ausgehende Anrufe tätigen.
Bei der Baustelleneinweisung vergangener Woche, bei der immerhin 12 (!) Personen, davon 10(!) in orangen Warnjacken sich eine einzige Kreuzung betrachtet haben, kam dann allerdings das böse Erwachen. So hat das Staatliche Bauamt zwar an eine Firma, die nahe Österreich ansässig ist, den Auftrag schriftlich erteilt, jedoch sah man sich nicht in der Lage, auch den tatsächlichen Baubeginn der Firma mit einem einfachen Anruf mitzuteilen.
Da durch unsere zahlreichen Anrufe die Eilbedürftigkeit des Projektes aber bekannt gewesen sein dürfte, hat sich unsere lang gehegte Vermutung offensichtlich bestätigt: Es gibt tatsächlich Telefone, mit denen man keine Ferngespräche führen kann. Und das staatliche Bauamt ist im Besitz dieser seltenen Exemplare! Oder was könnte sonst der Grund sein, dass man einen kurzen Anruf nicht tätigt und so weitere wochenlange Verzögerungen verursacht?
Übrigens hat ein findiger Bürger offensichtlich mit seinem Handy die Szenerie bei der Baustelleneinweisung mit den vielen Orangekitteln fotografiert und mir das Bild mit einem Augenzwinkern und folgender Frage zugeleitet: „… was wird hier gebaut? Ein Hochhaus? Eine Unterführung? … Oder eine Ampel?“
Ich will meine Antwort hier nicht vorenthalten: „… dem Auflauf nach zu urteilen, könnte man tatsächlich meinen, es wird ein Hochhaus (oder noch viel besser – ein Wolkenkratzer) gebaut.
Rein emotional überkommt einem aber eher das Gefühl, es handelt sich um eine Unterführung, denn die Projektführung des Bauherren kommt einem gar manchmal unterirdisch daher.
Tatsächlich wird es aber wohl eine Ampel, die vlt. auch noch irgendwann in Betrieb geht. Das ein oder andere hochrote Signal war ja bereits bei der Baustelleneinweisung zu sehen.“
Abschließen bitte ich alle persönlich Betroffenen mir die satirische Darstellung nachzusehen. Diese Form mit dem Ärger umzugehen dient einzig und allein der persönlichen Gesunderhaltung.
Johannes Maciejonczyk
1. Bürgermeister
Markt Burgebrach