Die dramatische Entwicklung der Energiepreise beschäftigt aktuell alle privaten Haushalte und macht natürlich auch vor unseren kommunalen Einrichtungen keinen Halt. Während wir in der „Vor-Krisen-Zeit“ in unseren Gemeinden mit einem Arbeitspreis von 4,6 Ct pro kWh agieren konnten, hat die aktuelle Stromausschreibung diesen Preis auf 46 Ct pro kWh und damit auf das 10-fache steigen lassen. Hinzu kommen jeweils die weiteren Abgaben (wie z. B. Netzentgelte, etc.). Besonders stark betrifft diese Energiepreisentwicklung die kostenrechnende Einrichtung unserer Abwasseranlage. Bisher lag hier die Verbrauchsgebühr bei 2,13 € pro Kubikmeter Abwasser. Da sich der Gesamtaufwand aus den veranlagten Gebühren finanzieren muss und nicht mit anderen Steuermitteln querfinanziert werden darf, wird dieser Preis so nicht mehr zu halten sein.

Zwar mildert der „Strompreisdeckel“ der Bundesregierung die Kosten für 80% des Verbrauchs auf 40 Cent pro kWh ab, dennoch sind die Auswirkungen für unsere Verbrauchsgebühren massiv. So ergab die turnusgemäße Neukalkulation einen Gebührensprung von rund 1,00 Euro, der allein auf den massiven Anstieg der Energiekosten sowie damit verbundene Preissteigerungen bei Fällmitteln sowie weiterer Verbrauchsmitteln zurückzuführen sind.

Die umfangreichen Baumaßnahmen zur Ertüchtigung der Kläranlage Burgebrach, die noch vor dem Ablauf der 20-jährigen wasserrechtlichen Erlaubnis der Anlage zum Jahresende 2023 zwingend erforderlich und gerade gestartet sind, schlagen dabei im aktuellen Kalkulationszeitraum in vergleichsweise geringem Maße zu Buche.

Der Verwaltungsgemeinschafts-Rat hat die gesamte Thematik in seiner letzten Sitzung eingehend beraten und war sich letztlich einig, dass es nicht hilft, die Augen vor der Realität zu verschließen. Die an dieser Stelle bittere Realität bedeutet, dass die Abwassergebühr ab dem 01.01.2023 auf 3,27 € angehoben werden muss, um in Zeiten der Explosion von Energiekosten Kostendeckung zu erreichen.

Natürlich sind diese Nachrichten alles andere als erfreulich. Aber leider können wir uns nicht von der allgemeinen„Energiekrise“ und den damit verbundenen Kostenentwicklungen abkoppeln.

Johannes Maciejonczyk (1. Bürgermeister, Markt Burgebrach) &
Dirk Friesen (1. Bürgermeister, Gemeinde Schönbrunn i. Steigerwald)