Dreimal begeisterte die Burgebracher Faschingsgesellschaft mit ihrer diesjährigen Prunksitzung in der stets ausverkauften Steigerwaldhalle. Büttenreden, Gardetänzen, Sketche, Shows: Ein kunterbuntes Programm mit vielen altbekannten sowie auch einigen neuen Akteuren wurde den Besuchern geboten, bei dem viereinhalb Stunden wie im Flug vergingen.

Eine besonders gute Figur machte Johannes Maciejonczyk bei seiner ersten Prunksitzung als Bürgermeister: Statt wie erwartet vor der Bühne Platz zu nehmen und den faschingsüblichen Spott über sich ergehen zu lassen, ergriff er die Initiative und stieg selbst in die Bütt. Passend zum diesjährigen Motto „Manege frei!“ trat Maciejonczyk als Drahtseilartist im hautengen Sportanzug vor das Publikum zog in feinster Karnevalsmarnier über seine Gemeinde her.

„Doch das ist für ihn kein Problem. Denn wenn ihn die Polizei anhält, kann er immer noch sagen: mein TÜV ist nicht von dieser Welt!“, scherzte er beispielsweise über Domkapitular Norbert Jung. Zuvor hatte er den Geistlichen bereits als Verkehrssünder entlarvte, der seinen TÜV am Auto um drei Monate überzogen hatte. Das große Highlight von Johannes Maciejonczyks Auftritt war jedoch zweifelsohne das Lied „Atemlos durch Burgebrach“, wofür er den Hit „Atemlos“ von Helene Fischer umdichtete.

Trotz der gezeigten Initiative blieb Maciejonczyk allerdings nicht vollends verschont: Bei der „Wetten dass…???“-Darbietung der Kerwasburschen und -madla landete das Marktgemeindeoberhaupt auf der Wettcouch. Hier konnte Maciejonczyk aber immerhin gemütlich zusehen – schließlich wurde er gedoubelt.

Den wohl größten Spott musste bei der diesjährigen Prunksitzung Pfarrer Bernhard Friedmann hinnehmen. Vor allem Alfons Schreiner und Adalbert Jäger zogen kräftig über den Geistlichen her: „Warum blickt der Pfarrer bei jeder Messe stets an der Gemeinde vorbei aufs bunte Fenster? Ob der Heilige Geist ihm so seine Rede für die Predigt offenbart?“ Nicht nur Fragen dieser Art wurde auf den Grund gegangen. Alfons Schreiner, der als Leierkasten-Sänger auftrat, plauderte außerdem noch die ein oder andere peinliche Geschichte rund um das Burgebracher Pfarrhaus aus.