Wir erleben in diesen Tagen wieder das alljährliche, farbenprächtige Naturschauspiel, bei dem unsere Bäume ihre Blätter zunächst färben und dann auch abwerfen.

Gerade in dieser Zeit erreichen uns zunehmend Wünsche und Anfragen, verschiedene Bäume zu fällen. Rund um Allerheiligen stehen dabei besonders die Laubbäume auf unseren Friedhöfen im Fokus.

Es ist verständlich, dass herunterfallendes Laub bei der oftmals aufwändigen Grabpflege zusätzlich Arbeit und damit auch Ärger macht. Dennoch kann dies sicher nicht alleiniger Grund sein, alle Bäume abzuholzen.

Denn zum einen sind unsere Bäume gerade in den Sommermonaten liebgewonnene Schattenspender, die noch dazu das Gesamtbild unserer Friedhöfe stark prägen. Darüber hinaus erfüllen die Bäume auch einen ganz wichtigen Zweck. Unsere Friedhöfe sind überwiegend auf sehr feuchtem Gelände gelegen. Dies führt dazu, dass der auf einem Friedhof erforderliche Verwesungsprozess oft stark beeinträchtigt ist.

Jeder einzelne Baum, der übrigens bis zu 400 Liter Wasser am Tag aus dem Erdreich aufnehmen kann, trägt ganz erheblich dazu bei, dass die Bodenbeschaffenheit unserer Friedhöfe dem Zwecke dienlich bleibt.

Bei aller Sorgfalt und Liebe, die wir gerne in die Grabpflege investieren, brauchen unsere Friedhöfe als öffentliche Naturräume dennoch nicht steril wie ein geschlossener Wohnraum zu sein. Ist es nicht gerade der Allerheiligentag, an dem wir uns der Vergänglichkeit des Lebens aber auch der Natur erinnern?

Unabhängig davon dürfen Sie jedoch versichert sein, wann immer ein Baum krank bzw. schadhaft ist und so eine Gefährdung für Passanten und Anlieger besteht oder Schaden (beispielsweise durch ein überhandnehmendes Wurzelwerk) zu befürchten ist, prüfen wir diese Anliegen sehr sorgfältig und handeln erforderlichenfalls.

Eine traurige Beobachtung kann man indes am Friedhof in Stappenbach machen. Dort wird seit geraumer Zeit ein Baum offensichtlich regelmäßig zu nächtlicher Stunde mutwillig beschädigt. Traurig!

Johannes Maciejonczyk
1. Bürgermeister
Markt Burgebrach