Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten haben sich am Donnerstag ab 13.00 Uhr per Videochat beraten und sind zu einem einheitlichen Entschluss gekommen, wie die Pandemie in den kommenden Tagen in ganz Deutschland bekämpft werden soll.
Laut Merkel ist das Tempo des Virus wieder enorm hoch. Besorgniserregend ist das exponentielle Wachstum der Erkrankten. Besonders in Krankenhäusern hat sich die Zahl der Intensivpatienten in den letzten 10 Tagen verdoppelt. Aktuell ist das Gesundheitssystem noch in der Lage die Erkrankten aufzufangen, doch bei gleichbleibendem Anstieg wird es in den nächsten Wochen zu schwerwiegenden Problemen kommen.
Wichtigstes Instrument sei immer noch die Nachverfolgung der Kontaktpersonen von Infizierten, da mittlerweile bei rund 75% aller Fälle die Herkunft der Infektion nicht mehr zurückverfolgt werden kann. Hygienekonzepte v.A. in der Gastronomie seien aktuell nicht ausreichend, um das exponentielle Wachstum zu stoppen. Die Bundesregierung ruft zur Solidarität auf, um Risikogruppen zu schützen.
Söder: Besser schnell und konsequent handeln als später in Krankenhäusern über Leben und Tod entscheiden zu müssen. Die Maßnahmen gelten für vier Wochen und sind die bessere Alternative alles länger herauszuzögern.
Nach der Pressekonferenz der Bundesregierung am Donnerstagabend gelten ab kommenden Montag den 02.11.2020 nun wieder folgende Auflagen:
- Im öffentlichen Raum ist der Aufenthalt nur noch mit Personen aus zwei Haushalten und maximal 10 Personen erlaubt
- Auf Besuche von Verwandten soll verzichtet werden
- Auf touristische Ausflüge und Besichtigungen soll verzichtet werden
- Theater, Kinos, Schwimmbäder etc. werden geschlossen
- Bars und Restaurants werden geschlossen, Abholung weiter möglich
- Kitas und Schulen bleiben so lange wie möglich geöffnet
- Kleine und mittelständische Betriebe erhalten bis zu 75% des Einkommensausfalls
In zwei Wochen wird die Bundesregierung erneut zusammenkommen, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen und ggf. anzupassen.