Franken ist seit jeher ein Schauplatz der Blasmusik. In Wohnzimmern, auf Festen und Konzerten klingt es böhmisch, mährisch und fränkisch. Man ist heimatverbunden und traditionsbewusst – aber auch innovativ. Denn der neueste Szenewandel der oberfränkischen Blasmusik entstammt nicht etwa fränkischen Schreibstuben, sondern englischen Kohlebergwerken. Dort gründeten sich vor über 200 Jahren die ersten Brass Band, rein aus Blechbläsern bestehende Ensemble, quasi das Gegenstück zum deutschen Blasorchester.

In Deutschland ist die Bewegung noch sehr jung, aber schnell wachsend. Die jüngste Blüte in Oberfranken ist die Brass Band Bamberg, die vor wenigen Jahren aus dem Kreisverband Bamberg des Nordbayerischen Musikbundes geboren wurde. Bei der Deutschen Brass-Band-Meisterschaft im Mai feierten die Bamberger ihren Einstand auf der Wettbewerbsbühne und holten sich den Sieg in der Mittelstufe.

Am Samstag, 12. November, gibt die Brass Band Bamberg ihr abschließendes Konzert für 2016. Beginn ist um 19.30 Uhr in der Steigerwaldhalle Burgebrach. Geladen ist hoher Besuch aus der Oberpfalz. Die Brass Band Regensburg ist diesjähriger Gewinner in der Oberstufe bei der Deutschen Meisterschaft und wird mit ihrem Gastgeber Grenzen der Klanggröße neu ausloten. Die beiden Gruppensieger präsentieren Auszüge ihrer aktuellen Programme und machen sich danach gemeinsam auf die Suche nach noch kaum bekannten Dimensionen des Blechklangs. Ein Chor aus 60 Blechbläsern ist hierzulande schließlich ein seltenes Ereignis.

Der Konzertabend ist gespickt mit großen Werken der englischen Brass-Band-Literatur, filigran, virtuos, mächtig und gut für Gänsehautmomente an beiden Enden der dynamischen Skala. Obwohl letztere für Brass Bands bekanntermaßen nach oben offen ist. In Burgebrach präsentieren die Brass Bands szenetypisch ein Programm, das von Unterhaltungsmusik bis hin zu konzertanter Literatur jedes Genre bedient, mal massiv, mal mystisch, mal heroisch, mal unvergleichlich zart. Eric Ball („The Kingdom Triumphant“), die herausragendste Brass-Band-Figur des vergangenen Jahrhunderts, wird musikalisch ebenso zu Gast sein wie einer seiner angehenden Erben, Paul Lovatt-Cooper („When Thunder Calls“) und Freddie Mercury („Bohemiam Rhapsody“).

Karten gibt es unter rupert.motschenbacher@nbmb-onine.de, bei allen Musikern sowie an der Abendkasse. Einlass ist um 18.30 Uhr.

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